Kulturelle Bildung

Kulturelle Bildung gehört zu einem ganzheitlich gedachten Bildungs- und Erziehungsauftrag. Durch den vermehrten Einsatz von Angeboten kultureller Bildung in unserer Schule möchten wir die Schülerinnen und Schüler in ihrer Lern- und Persönlichkeitsentwicklung stärken. Neben der Wissensvermittlung und der Aneignung von spezifischem Fachwissen sollen Schülerinnen und Schüler dazu befähigt werden, ihr schöpferisches und kreatives Potenzial auszuschöpfen, um diese Kompetenzen sinnstiftend in ihrem zukünftigen Leben einsetzen zu können.
Die sinnliche Wahrnehmung und das ästhetische Empfinden unserer Schülerinnen und Schüler soll gefördert sowie Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit aufgebaut werden.
Uns ist die kulturelle Integration, die Teilhabe aller, auch der bildungsfernen Familien, am gesellschaftlichen Leben wichtig. Wir möchten Interesse und Begeisterung für die Kultur generell wecken, denn künstlerische Zugänge helfen, die Welt mit anderen Augen zu sehen und zu begreifen. Kulturelle Bildung bietet außerdem ein großes Potenzial zur interkulturellen Verständigung.
Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern öffnet unsere Schule. Musiker, Künstler, Schauspieler, Tänzer etc. sowie kulturelle Institutionen bereichern unser Schulleben durch spezielle fachliche Kompetenzen, eine andere pädagogische Sichtweise, neue Methoden und vielfältige Anregungen.

 

Theater
Die theaterpädagogische Arbeit steht seit über 20 Jahren im Mittelpunkt der kulturellen Bildungsarbeit dieser Schule, weil sie die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern  nachhaltig fördert und stärkt. Vielfältige Zugänge bringen besondere Stärken und Ausdrucksmöglichkeiten von Schüler*innen hervor, machen Mut und strahlen in weitere Bereiche schulischen Lernens aus. Die Theaterarbeit ermöglicht Kindern, sich mit Fantasie und Sensibilität in Rollen einzufühlen, mit anderen in der Gruppe auszuprobieren und neue Erfahrungen mit sich selbst zu sammeln. Die Schüler*innen  können durch Mimik, Gestik und Sprache unterschiedliche Empfindungen gestalten und anderen mitteilen. Indem sie in neue Rollen schlüpfen werden Hemmungen abgebaut, sprachliche Unsicherheiten ausgeglichen sowie das Selbstbewusstsein gestärkt. Durch das Theaterspielen entwickeln die Schüler*innen ein hohes Maß an Disziplin, Ausdauer und Durchhaltevermögen. Große, selbst entwickelte Theaterstücke werden jährlich mit ca. 60 Kindern auf der Bühne des Stadttheaters aufgeführt.  (siehe auch Kindertheater Sternschnuppe)
Außerdem werden von einzelnen Klassen weitere Theaterbesuche, z.B. zum Weihnachtsmärchen, wahrgenommen.

 
Musik
Die musische Erziehung wurde seit dem Schuljahr 2017/2018 verstärkt in den Blick genommen, denn Musik ist in jeder Kultur als Ausdruckskraft vorhanden. Musik kennt keine Grenzen und keine Sprachbarrieren.
Zudem beeinflusst Musik die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern nachhaltig. Intensive Musikerziehung wirkt sich positiv auf die Intelligenz, die Konzentrationsfähigkeit, das soziale Verhalten von Kindern und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb einer Schule aus.
Musik fördert durch ihren emotionalen Anteil die Beziehungen untereinander und schafft Identifikationsmöglichkeiten. Das zeigen Auswertungen verschiedener Forschungsprojekte sehr deutlich.
Zunächst wurden die Rahmenbedingungen für den Musikunterricht durch die adäquate Ausstattung des Musikraumes mit Orff-Instrumenten, einer Musikanlage, eines Klaviers, Gitarren etc. sowie durch die fachlich erteilten Musikstunden erheblich verbessert.
Die Zusammenarbeit und Kooperation mit außerschulischen Lernpartnern und Sponsoren wird weiter ausgebaut, um eine optimale musikalische Förderung und Ausstattung zu erreichen.
Die Kooperation mit dem Schulträger, mit dem Kulturamt der Stadt, mit Orchestern, mit dem Theater in Gütersloh, mit der Kreismusikschule sowie die Einbindung von Stiftungen ist hierbei besonders wichtig.
Im Schuljahr 2017/2018 wurde der Chor „Die Paul-Gerhardt-Nachtigallen“ gegründet. Schüler*innen der Jahrgangsstufe 2-4 können an diesem Zusatzangebot teilnehmen. Der Chor gestaltet viele innerschulische sowie außerschulische Veranstaltungen mit und etabliert sich von Jahr zu Jahr weiter im Schulleben. Den Höhepunkt des Jahres stellt die Gestaltung des Adventskonzertes in der Matthäuskirche dar, erstmalig unter dem Titel „Auf den Spuren zum Licht“ im Jahr 2018.
Seit dem Schuljahr 2017/2018 wird die jährliche Theaterproduktion mit musikalischen Elementen sowie Liedern bereichert. Auf eine Live-Begleitung mit professionellen Musikern wird Wert gelegt.
Im Schuljahr 2018/2019 wurden Musiker der Kreismusikschule in den Musikunterricht zur Präsentation von Holz- und Blechblasinstrumenten eingeladen. Aufgrund der positiven Evaluation findet diese Vorstellung nun zukünftig jedes Jahr für den Jahrgang 3 statt.
Im Schuljahr 2019/2020 entsteht mit Unterstützung durch die Klassensprecher*innen sowie der Lehrkräfte ein neues Schullied für die Paul-Gerhardt-Schule, welches mit in den Liederkanon der Schule einfließen soll und die Identifikation sowie das Gemeinschaftsgefühl mit der Schule fördert.
Das Jahreszeitensingen sowie das Adventssingen runden die musische Förderung ab.

 

Kunst
Die künstlerische Bildung gehört ebenfalls zum Kern unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages. Wir möchten die sinnliche Wahrnehmung und das ästhetische Empfinden unserer Schüler*innen sowie ihre Fantasie und Kreativität fördern. Neben der Vermittlung von fachlichen Inhalten sollen alle Schüler*innen die Möglichkeit erhalten, ihre Experimentierfreude auszuleben, haptische und feinmotorische Grunderfahrungen mit möglichste viele Materialien sowie Werkzeugen zu machen (siehe Arbeitsplan Kunst). Dafür wurde die Ausstattung des Kunstraumes mit Hilfe der finanziellen Unterstützung des Fördervereins in den letzten Schuljahren sukzessive verbessert. Außerdem wurde eine weitere Kollegin mit dem Fach Kunst schulscharf eingestellt. Eine Kunst-AG wurde im Neigungsförderband im Schuljahr 2018/2019 eingerichtet. Die Zusammenarbeit mit Künstlern wird aktuell intensiviert (s. Projekt „Kultur und Schule“ und Kunst-AG im OGS-Bereich). Museumsbesuche mit museumspädagogischen Programmen werden in Kooperation mit der Kunsthalle Bielefeld sowie mit dem Marta-Museum in Herford durchgeführt.

Landesprogramm „Kultur und Schule“ 
Im Rahmen des Landesprogrammes finden jedes Jahr Kunstprojekte mit unterschiedlichen Künstler*innen statt. Kunstausstellungen mit kleinen Vernissagen sollen am Ende des Schuljahres dann jeweils stattfinden.

Literatur
Der Kernkompetenz Lesen –als Schlüssel zur Welt- messen wir eine hohe Bedeutung zu. Leseförderung soll attraktive Angebote beinhalten, die die Kinder zum Lesen motivieren. Daher ist uns ausreichende Lesezeit im Unterricht ebenso wichtig wie der handlungsorientierte Umgang mit Büchern. Jede Klasse besitzt ein vielfältiges Bücherangebot (Klassenbücherei), die Schulbücherei lädt zu selbstständigem Erkunden und Ausleihen von Büchern ein. Regelmäßige Vorleseaktionen z.B. zum Bundesweiten Vorlesetag, zur Übergabe des sogenannten 1.Buches oder an den Literaturtagen bieten den Schüler*innen Möglichkeiten, sich auf vielfältige Weise mit dem Medium Buch auseinanderzusetzen und ihre Kompetenzen im Bereich Lesen zu erweitern. Im Arbeitsplan Deutsch ist der Besuch der Stadtbibliothek als außerschulischer Lernort vorgesehen. Außerdem nehmen einige Klassen am Projekt „Buchstabenfit“ der Stadtbibliothek teil. Im Rahmen der individuellen Leseförderung unterstützen uns ehrenamtliche Lernbegleitungen. Der jährlich stattfindende Vorlesewettbewerb für den Jahrgang 3 und 4 richtet sich an begabte Schüler*innen und ist immer ein großer Anreiz, klassenintern das Vortragen von Texten adressatengerecht zu  üben.
Perspektivisch sollen Autorenlesungen das Literaturangebot ergänzen und die Schule weiter für Kulturschaffende öffnen.

Medien
Die immer schnellere Entwicklung und der ständige Fortschritt der digitalen Medien verändern die Lebensbedingungen unserer Schüler*innen in hohem Maße. Ziel ist es, dass alle Schüler*innen an den Chancen des digitalen Wandels teilhaben können und sie zu einem sicheren, kreativen, verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit Medien zu befähigen (siehe auch Medienkompetenzrahmen NRW 2017). Dieser wichtigen Aufgabe wollen wir uns als Kollegium stellen und haben uns deshalb im Schuljahr 2018/2019 dazu entschlossen, am Projekt „Schule und digitale Bildung“ (Kooperationsprojekt der Bildungsregion mit Schulamt, Schulträger und mit Unterstützung der Bertelsmann- und der Reinhard Mohn-Stiftung) teilzunehmen. Die Professionalisierung des Kollegiums, der Medienbeauftragten und der Schulleitung durch die Fortbildungen im Projekt ist immanent wichtig, damit wir Entscheidungen im Zusammenhang mit der Veränderung der Unterrichtsentwicklung durch Smartboards und Tablets fundiert treffen können. Das Medienkonzept wird im aktuellen Schuljahr entwickelt und zukünftig fortlaufend evaluiert. Es bezieht ausdrücklich nicht nur digitale Medien ein, sondern setzt auf die Vielfältigkeit der Medien. So sind uns die Klassenbücherei, die Schulbücherei, die Schülerzeitungs-AG sowie Besuche im Programmkino etc. ebenso wichtig wie die digitalen Medien. Die Auswahl an geeigneten Medien im Unterricht oder bei Projekten richtet sich immer nach der Frage des Mehrwertes und des pädagogisch Sinnvollen. (siehe auch Medienkonzept) Fragen der zukünftigen digitalen Ausstattung (weitere Smartboards, weitere Tablets, Glasfaseranschluss etc.) der Schule sind mit dem Schulträger fortlaufend abzustimmen.

Im Rahmen der kulturellen Bildung heben öffentliche Präsentationen, Aufführungen und Kooperationen nicht nur das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler, beteiligte Kinder erleben sich als selbstwirksam. Sie erfahren Wertschätzung und Anerkennung und werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt.
Kulturelle Bildung verändert die Lern- und Schulkultur, wirkt identitätsstiftend und fördert die Gemeinschaft.